Emmer ist ein Spelzgetreide – so weit, so gut. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Und: Welche Vor- und Nachteile hat dies für den Anbau und die Verarbeitung des Urgetreides? Wir haben uns mit dem Thema Spelzgetreide beschäftigt und klären Sie in wenigen Schritten auf.

Spelzgetreide – Die Namensgebung

Der Begriff „Spelzgetreide“ leitet sich von der morphologischen Beschaffenheit der Getreidepflanze ab. Charakteristisch für Emmerähren sind die sogenannten Spelzen. Das sind Hülsen, die das Korn fest umschließen. Neben dem Emmer gehören auch herkömmliche Getreidesorten wie Hafer, Gerste und Dinkel oder das Urgetreide Einkorn zu den Spelzgetreiden. Das Gegenteil dieser Getreideform nennt sich übrigens Nacktgetreide. Ein Nacktgetreide wie Weizen oder Roggen hat Grannen, diese lösen sich beim Dreschen aber ab.

Spelzen bieten Schutz

Wie eine Art Mantel, der den Körper vor Kälte, Wind, Regen und Schnee schützt, so schirmt auch die Spelze das Emmerkorn vor der Witterung ab. Die Spelze trägt aber nicht nur zur Witterungsbeständigkeit bei, sondern hält auch andere äußere Einflüsse wie Schädlinge oder Getreidekrankheiten vom Korn fern. Emmer ist demnach ein relativ unempfindliches Spelzgetreide gegenüber jeglichen Umwelteinflüssen. Das Urgetreide eignet sich deshalb gut für den Öko-Anbau.

Emmer gehört zum Spelzgetreide: Die Spelzen schützen das Urgetreide vor äußeren Umwelteinflüssen.

 

Wichtig beim Spelzgetreide: Der Gerbgang

Während die Spelze im Anbau selbst Vorteile ausspielt, sorgt sie in der Verarbeitung des Urkorns Emmer für einen zusätzlichen Arbeitsschritt. Da die Spelzen das Korn fest umschließen, bedarf es eines sogenannten Gerbganges (auch: Schälen oder Enthülsen genannt), ehe das Korn weiterverarbeitet werden kann. Im Gerbgang in der Schälmühle werden die Spelzen von den Körnern entfernt, aus denen dann Mehl, Schrot oder auch Flocken entstehen können. Was Sie aus diesen Emmer-Produkten zubereiten können, lesen Sie hier.

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