Die Geburtsstunde des Urgetreides Emmer ragt weit in die Vergangenheit zurück: Bereits vor rund 12.000 Jahren bestimmte Emmer den Speiseplan unserer Vorfahren entscheidend mit – ebenso wie seine „Verwandten“ Einkorn und Dinkel. Allerdings wurden die Emmerkörner damals nicht zu Mehl zermahlen und zu Brot gebacken, sondern zu einem Brei zerkocht.

 

Warum Brei statt Brot?

Die plausibelste Antwort auf diese Frage: Die Menschen kannten damals noch keine geschlossenen Backräume, wie also ein Brot aus Getreidemehl backen? Die Zubereitung sah anders aus. Die Körner wurden erst geröstet und dann gekocht – denn nur so wurden sie verdaulich. Eine typische Speise zur damaligen Zeit war eine Art Eintopf: ein Gemisch aus zerstoßenen Getreidekörnern, Wasser, wilden Hülsenfrüchten, Fleisch und den holzigen Ähren.

 

Wie kam der Emmer zu uns?

Getreide war schon immer Bestandteil unserer Ernährung: Als die Jäger und Sammler in der Jungsteinzeit sesshaft wurden, pflanzten sie im Rahmen des Ackerbaus auch Urgetreide an, um ihre Ernährung zu sichern. Nach und nach entstanden durch spontane Veränderungen der Natur die heutigen Kulturarten Emmer, Einkorn & Co. Der Anbau dehnte sich am Nil entlang bis nach Nordafrika aus. Der weitere Weg führte über Sizilien nach Italien und von Gibraltar nach Spanien.

 

Wiederentdeckte Schätze

Nachdem Emmer, Einkorn und weitere Urgetreidearten zwischenzeitlich von anderen, ertragreicheren Getreiden verdrängt wurden, finden sich diese heute wieder im Ackerbau. Mit einem neuen Geschmackserlebnis, insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Getreiden, punkten diese heute bei vielen Verbrauchern, die nach einer ausgewogenen Ernährung streben.

 

Des Rätsels Lösung

Sie fragen sich vielleicht noch immer, was es mit den eingangs erwähnten Pharaonen in Bezug auf den Emmer auf sich hat? Hier kommt die Lösung: Historiker entdeckten den Emmer als Grabbeigabe in Mesopotamien und Ägypten. Die frühen Funde des Emmers wurden auf die Zeit zwischen 5.000 und 2.000 v.Chr. datiert.