Krapfen, Berliner, Kreppel, Mutzenmandeln, Nonnenfürzle, Hasenöhrl, Faschingsküchle, … Es gibt eine große Auswahl an Faschingsgebäck bei uns in Deutschland. Manchmal gibt es regional unterschiedliche Bezeichnungen für das identische Gebäck wie bei Berlinern und Krapfen. Auch wenn sie aus ganz unterschiedlichen Teigen hergestellt werden, eines haben sie gemeinsam: größtenteils werden sie in Öl oder Schmalz frittiert. Danach mit Zucker oder Puderzucker bestreut und werden sie am Besten noch warm verputzt.

 

Unsere Alternative zu Krapfen und Co.

Wir möchten den Gebäckhorizont zur Faschingszeit erweitern mit unseren italienischen Chiaccere (gesprochen wird das kiakkere) aus Emmermehl. Chiaccere heißt zu Deutsch Geschwätz. Ob sie nun so heißen, weil sie so klein und leicht und knusprig sind, dass man dazu wunderbar weiter schwatzen kann ist leider nicht bekannt.

Traditionelles Gebäck aus Urgetreide

Die Ursprünge des Gebäcks gehen aber wohl bis in die Römerzeit zurück. Da ist die Zubereitung aus Emmermehl natürlich naheliegend! Emmer war angeblich das Lieblingsgetreide von Julius Caesar. Vermutlich brachten römische Legionäre das Getreide von Ägypten nach Europa. Weitere Informationen zur Herkunft und Geschichte von Emmer gibt es hier.

Dieses Gebäck aus Mehl, Butter Eiern, Salz und Milch ist in Italien unter unterschiedlichen Namen (Frappe, Cenci, Bugie,…) und Formen bekannt. Mancherorts werden die Teigstreifen geknotet, manchmal nur als lange Streifen frittiert, in wieder anderen Regionen werden die Streifen kunstvoll gedreht. Aber auch hier wird der Teig im Anschluss in heißem Öl frittiert und gezuckert serviert.

Man muss sich nur zu helfen wissen

Da der Teig unseres Emmer Faschingsgebäck ziemlich fest ist, haben wir ihn mit Hilfe einer Nudelmaschine dünn ausgerollt und dann mit dem Teigrädchen in kleine Stücke zerteilt. In etwa 180°C heißem Öl frittiert gehen sie dank dem beigefügten Backpulver herrlich luftig auf. Mit Puderzucker bestreut können diese kleinen Teilchen einfach nacheinander weg geknuspert werden.

Tipp: Wer eine fettreduzierte Variante bevorzugt kann die den Teig auch auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech bei 200°C Ober-/Unterhitze in 8-10 Minuten goldbraun backen.

Faschingsgebäck Emmer Chiacchiere

Die italienische Art Fasching zu feiern.

Zutaten

  • 400 g SchapfenMühle Emmermehl Type 1300
  • 2 TL Backpulver gestrichen
  • 2 Eier zimmerwarm
  • 25 g Butter weich
  • 2 cl Rum
  • 120 ml Milch Vollmilch
  • 1 Prise Salz

Frittieren/Dekorieren

  • 1 Liter Öl zum Frittieren (Sonnenblumen- oder Rapsöl)
  • Puderzucker zum Bestäuben nach bedarf
  • Küchenrolle zum Abtropfen

Zubereitung

  • Backpulver und mehl mischen. Wer eine kräftige Küchenmaschine kann dies direkt in der Rührschüssel machen. Ansonsten die Mehlmischung auf die Arbeitsfläche geben und von Hand weiterarbeiten.
  • Nun die restlichen Zutaten vermengen. Dabei die Milch nach und nach dazugeben, bis der Teig geschmeidig und glatt ist. Ggf. etwas mehr oder weniger Milch dazu geben.
  • Wir haben den Teig zum Fertigkneten auf Stufe 1 mehrmals durch die Nudelmaschine gedreht, spart Kraft.
  • Den Teig in Frischhaltefolie gewickelt für 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.
  • Portionsweise den Teig mit der Nudelmaschine dünn ausrollen (2 mm) und danach mit einem Teigrädchen in Streifen schneiden.
  • Besonders hübsch geht das Gebäck auf, wenn in der Mitte des Streifen noch ein Schnitt gesetzt wird.
  • Das Frittieröl in eine Hohe Pfanne geben und auf etwa 180°C aufheizen.
  • Die Teigstreifen nach und nach im Öl goldbraun frittieren (das geht sehr schnell, da der Teig sehr dünn ist) und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Noch heiß mit dem Puderzucker bestäuben.