Haben Sie den Begriff „Biodiversität“ oder „biologische Vielfalt“ schon einmal gehört und sich gefragt, was genau damit gemeint ist? Der Begriff beschreibt die Gesamtheit der Varietäten von Pflanzen und Tieren und damit auch eine für uns vielfältige Ernährung. Schaut man sich beispielsweise im Bereich Gemüse um, so können wir oftmals aus einer Hülle und Fülle auswählen. Je nach Saison stehen hier z.B. verschiedene Sorten Tomaten – Ochsenherz-, Roma-, Flaschen-, Cocktail- oder Strauchtomaten – zur Auswahl, um mal nur ein paar zu nennen, oder auch zig verschiedene Kohlarten wie Weißkohl, Rotkohl, Chinakohl und Wirsing. Die Nachfrage bedingt hierbei das Angebot, das in diesem Fall sehr vielfältig ist. Was das aber mit dem Emmer zu tun hat? Wir klären auf …

 

Comeback feiern

Die Zeit, in der der Emmer seinen Ursprung hat, liegt schon lange zurück. Dass wir ihn heute wieder in unseren Speiseplan einbinden können, jedoch nicht. Aufgrund des geringeren Ernteertrages wurde der Emmer nämlich nach und nach von anderen Getreiden verdrängt. Da heute aber immer mehr Menschen nach Alternativen zu herkömmlichen Getreiden suchen, finden sich immer mehr Züchter und Landwirte zusammen, die an der Arterhaltung von Getreiden wie Emmer festhalten und so die Biodiversität, sprich die Vielfalt von (in diesem Fall) Getreide, fördern. Auch die SchapfenMühle in Ulm hat als ein Vorreiter dieser Bewegung einen erheblichen Anteil daran. Im Herbst 2013 säten Landwirte den ersten Emmer für die SchapfenMühle ein und bauten den Emmeranbau seitdem stetig aus. Saatgut für dieses Vorhaben musste aber erst mühsam und über lange Jahre gezüchtet werden.

 

Weniger ist mehr

Der Anbau von Emmer wirkt sich aber auch noch in einem anderen Punkt positiv auf die Nachhaltigkeit aus. Emmer ist weniger anfällig gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall, demnach bedarf es einer geringeren Menge an Spritzmitteln. Das Urgetreide eignet sich deshalb gut für den ökologischen Anbau.

 

Anbau durch Nachfrage

Glücklicherweise wurde das Urkorn nur fast verdrängt und der Anbau wieder aufgenommen, sodass wir neben Dinkel, Hafer, Roggen etc. heute auch Emmer verzehren können. Emmer sorgt mit seinem intensiv-nussigen Aroma in Backwaren, Mehlspeisen, Nudeln etc. für eine tolle Abwechslung auf dem Teller. Insbesondere für Menschen, die nach einer Alternative zu herkömmlichen Mehlen suchen, ist solches aus Emmer eine gute Wahl. Und ganz nebenbei trägt jeder, der das Emmermehl kauft und verarbeitet, auch ein wenig zur Nachhaltigkeit bei. Denn die Nachfrage nach Emmermehl und anderen Produkten aus dem Urkorn sorgt dafür, dass die Landwirte weiterhin Emmer anbauen. Die Vielfalt an Getreiden, aber natürlich auch anderen Lebewesen hilft, die Zukunft zu sichern und damit auch Genuss, Geschmack und Kulturgüter zu wahren. Auf diese Weise haben wir also auch in puncto Getreide eine gewisse biologische Vielfalt zu vermerken, also eine Biodiversität.